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Mein Mantra in dieser Woche,
und für die nächste Zeit |
Sonntag
Spätdienst: ich hätte das fast total verpennt mit der Zeitumstellung…. Der Zug fährt nicht, gut dass ich immer den Wagen vor habe. Also bin ich schon ziemlich früh im Haus, aber es gibt auch genug zu tun. Nachdem ich die Wochenendroutine beendet habe, hole ich Desinfektionsmittel, Lappen und Handschuhe und wische alles ab. Zunächst vorrangig alle Handläufe, Türklinken, Lichtschalter etc., also die Gegenstände, die ständig berührt werden. Danach schaffe ich noch die Sitzgruppen, dann kann ich Feierabend machen und verschiebe den Rest auf morgen früh. Abends höre und stricke ich weiter, gehe früh schlafen, kurzer Wechsel.
Montag
Frühdienst: es ist elendig kalt, ich hole wieder meinen dicken Wintermantel raus. Der Zug fährt pünktlich, und in der Arbeit warten schon die neuen Desinfektionsaufgaben. Aber zunächst gibt es noch eine kleine Zeitungsrunde, ich setze mich mitten in den Raum, weit genug Abstand. Mir ist es wichtig, dass ich trotz der Einschränkungen soviel Normalität wie möglich erhalte. Es ist einfach schrecklich, aber wir dürfen auch nicht nachlassen, schließlich geht es um den Schutz der Bewohner. Den Rest des Arbeitstages verbringe ich wieder mit Lappen und Eimer. Abends bin ich so müde, dass ich noch ein wenig höre und stricke und dann recht früh schlafen gehe.
Dienstag
freier Tag: mittags treffe ich mich mit Mutti, wir gehen zum Friedhof, nach dem Rechten schauen. Außerdem besuchen wir meine Freundin Andrea, die am Sonntag 60 Jahre alt geworden wäre, sie starb vor 30 Jahren an einem Gehirntumor. Blümchen bringe ich ihr später, denn erstens gibt es im Moment eh keine zu kaufen, und zweitens ist es viel zu kalt. Mutti ist guter Dinge und regt sich über die Weltereignisse auf, ein gutes Zeichen.
Mittwoch
Bürotag: wir beschließen, dass nur noch maximal zwei Personen - ich und noch jemand, je nach dem - im Büro anwesend sein dürfen, um das Tagesgeschäft fortzuführen. Es werden entsprechende Vereinbarungen getroffen, damit die Formalitäten auch gegen bestehende Regeln anerkannt werden. Eine solche Ausnahmesituation gab es in der Form noch nie, es will alles bedacht sein.
| Andrea 1960-1991 |
Donnerstag
freier Tag: wie immer lunche ich bei Mutti und erledige anschließend noch ein paar anstehende Hausarbeiten. Nach einem kurzen Einkauf kann ich den Rest des Tages in meinen Gemächern verbringen.
Freitag
Frühdienst: es geht weiter mit R&D, was uns bis auf Weiteres nicht erspart bleiben wird. Jeder Dienst muss einmal die gesamte Runde drehen. Die Speisesäle sind mittlerweile geschlossen, die Bewohner verbleiben auf ihren Zimmern. Mittags helfe ich beim Verteilen des Essens, schütte Getränke und schaffe ein wenig optische Schönheit auf den Tischen. Die Zeit nehme ich mir einfach. Da keiner weiß, wie lange das sein wird, gilt es auch, zumindest durch Präsenz, ein wenig gute Stimmung zu verbreiten. Mein Zug fährt diesmal, ich bin pünktlich daheim und freue mich auf das freie Wochenende.
Samstag
freies Wochenende: gegen Mittag wollen Mutti und ich auf den Friedhof, wir müssen dringend mal Ordnung schaffen. Blumen gibt es ja keine, aber es sieht dann wenigstens wieder aus. Später werde ich versuchen, doch mal so eine Maske zu nähen, habe da schon einen Schnitt gefunden.
verlinkt bei Andrea

4 Kommentare:
Mein Respekt, es sind keine einfachen Zeiten. Jetzt Dienst zu machen ist unter den erschwerten Bedingungen jeden Tag eine Herausforderung.
Bleib gesund, sonnige Grüße von Heidrun
Die Arbeit ist schlecht verteilt dieser Tage. Ich hoffe, dass du bald Routine findest, damit alles ein bisschen leichter fällt. Alles Gute dir. Regula
Viel Kraft bei deiner Arbeit und bleib gesund
wünscht Augusta
Du bist nicht zu beneiden! Danke für deinen Dienst!
Ich wünsche dir eine gute Woche, viel Kraft - und bleibe gesund!
Liebe Grüße
Ingrid
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