Sonntag 11.04.
Spätdienst: als ich mittags über den Bahnsteig laufe und meinen Knirps öffnen will, passe ich nicht auf, das Oberteil löst sich und fällt seitlich ins Gleisbett. Ich kann nicht mehr hingehen, denn der Zug fährt Augenblicke später ein. Ziemlich traurig setze ich meinen Weg fort. Es ist kein materieller Verlust, aber ein großer ideeller, denn der Taschenschirm stammt aus dem Nachlass meines Vaters. Außerdem werde ich ziemlich nass ohne Schirm. In der Arbeit komme ich gut voran mit meinen restlichen Routinen, schaue hier und da nach dem Rechten und kann auch noch der Pflege zur Hand gehen. Nach der Dokumentation verabschiede ich mich Richtung Bahnhof. Als ich dann im Heimathafen ankomme, schaue ich, eigentlich ohne viel Hoffnung, doch noch einmal nach dem Schirm, Ich glaube es kaum, er liegt noch genau so da, wie heute Mittag, obwohl im Laufe des Nachmittags etliche Züge gefahren sind. Ich warte ab, bis der Zug weg ist, dann klopfe ich beim Bediensteten an und informiere ihn, dass ich ins Gleisbett gehe. Ich hole ein völlig intaktes Schirmoberteil heraus. Nach Anbringen des Griffes ist er wieder wie neu. Das hätte ich nicht gedacht, ich hatte das Teil schon abgeschrieben. Welche Macht war da wohl unterwegs? Ich fahre noch tanken, denn ich werde morgen und Mittwoch mit dem Wagen fahren, esse daheim einen schnellen Salat und bin früh verschwunden, kurzer Wechsel.
Montag 12.04.
Frühdienst: wenn ich mit dem Wagen fahre, habe ich morgens ca. 45 Min länger Zeit. Das Auto wird im Moment kaum bewegt, ich sehe, dass ich seit Juli letzten Jahres 1750 km gefahren bin, also peanuts. Nur, wo soll ich hinfahren, ist ja alles geschlossen, und wir haben hier in SI-WI nächtliche Ausgangssperre.
In der Arbeit setze ich mich zunächst zu einigen Bewohnern und sorge dafür, dass sie ihr Frühstück einnehmen. Dann wechsel ich die Etage, kann aber niemanden für ein Angebot begeistern. Das wird auch immer schwieriger. Also gehe ich von Zimmer zu Zimmer und frage nach den Befindlichkeiten. Gegen Mittag habe ich eine Verabredung mit der EL bzgl. der Neugestaltung eines Teiles der Dienstpläne, da sind wir natürlich in der Mitbestimmung. Zunächst geht es um die Optik und um die Anpassung der Legende. Wir überlegen Verschiedenes, ich nehme die Vorschläge mit und werde dann am Mittwoch mit dem Gremium beraten. Da ich den Wagen dabei habe - muss aufpassen, dass ich nicht zum Bahnhof gehe, so routinemäßig - fahre ich noch bei ALDI vorbei und kaufe ein. Unterwegs stelle ich fest, dass ich vergessen habe, mich testen zu lassen. Ist ja noch früh genug, kann ich nachholen, sonst hätte ich am Mittwoch auf das Ergebnis warten müssen.
Nachmittags tüddel ich noch rum, telefoniere mit Mutti und kriege nicht wirklich mehr was geschafft. Später stelle ich dann fest, dass ich heute total verpennt habe am 12 von 12 teilzunehmen, obwohl ich das Datum x-mal geschrieben habe. Werde wohl doch alt.
Dienstag 13.05
freier Tag: ich schlafe ungewöhnlich lange, frühstücke noch später und beginne meinen Haushaltstag. Nachmittags fahre ich rüber zu Mutti, sie benötigt Unterstützung. Abends , wie immer, Hörbuch und Stickzeug.
Mittwoch 14.04.
Bürotag: letzter Arbeitstag vor dem Urlaub. Ich bereite alles vor, was während meiner Abwesenheit erledigt werden muss. Ansonsten gibt es heute nur "business as usual".
Donnerstag 15.04.
erster Urlaubstag: Beginn des vierten Urlaubs im Lockdown. Soll man nicht meinen. Vormittags tüddel im rum, mittags hole ich beim Arzt Rezepte ab und dann gibt es Lunch bei Mutti (lecker Heringstipp). Danach helfe ich hier und da noch und verabschiede ich zur Schnulzenzeit. Daheim hänge ich eigentlich nur noch ab, höre und stricke weiter. Ein paar Tage Ruhe sind schon sehr hilfreich.
Freitag 16.04.
zweiter Urlaubstag: nach dem Frühstück fahre ich in den Ort (weder Stadt noch Dorf), Sparkasse, Apotheke, Freitagsblumen und Supermarkt. Nach dem Mittagessen backe ich ein Blech mit Scones für morgen. Es bleibt noch Zeit für die Nähmaschine und abends, wie üblich, Hörbuch und Strickzeug. Was soll man auch sonst machen, außer ggf. Wanderungen in der Umgebung - Wald haben wir ja satt hier - kann man nix machen außerhalb des Hauses. Ist aber viel zu kalt, vor ein paar Tagen hat es noch geschneit und nachts friert es.
Samstag 17.04.
dritter Urlaubstag: mittags werde ich zu Mutti fahren, wir haben uns verabredet, gemeinsam die Trauerfeier für Prince Philip anzusehen, natürlich bei BBC. Wir hassen es, wenn bei den deutschen Sendern immer darüber gequatscht wird, wir wollen das Original hören. Zu diesem Anlass bereite in einen kleinen "Leichenschmaus" vor, very british, Scones, Gurkensandwiches und Tee.
verlinkt bei Andrea
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