Sonntag 12.02.
spät: siehe hier
Montag 13.02.
früh: die Straße ist wieder frei, ich bin pünktlich in der Arbeit. Wir spielen das allseits beliebte Bingo, die Bewohner sind zufrieden, was will ich mehr?
Dienstag 14.02.
früh: heute gibt es eine Stuhl-Gymnastikrunde. Irgendwie tun wir uns alle schwer, ich muss nochmal in mich gehen. Ein Ballspiel verbinde ich mit den Spiel "Kofferpacken", ist witzig, was dabei rauskommt....Abends fahre ich nach Stift Keppel zu einem Vortrag zum Thema "Glasfaser", brauchen wir ja bei Mutti. Als ich dort ankomme, ist alles dunkel und es sieht nicht nach einer Veranstaltung aus. Auch kein Mensch weit und breit und ich denke schon, ich hätte irgendwas nicht richtig verstanden, als plötzlich die Nachbarn und noch ein paar Leute um die Ecke kommen mit dem gleichen Ziel. Wir können dann den Hausmeister ausfindig machen, der bestätigt, das dieses Event verschoben wurde und in genau 4 Wochen, am 14.03. stattfindet. Wie das allerdings kommuniziert wurde, konnte ich nicht rausfinden, im Veranstaltungskalender steht nur der kommende Termin.
Mittwoch 15.02.
frei: vormittags fahre ich nach Weidenau, brauche neue Druckerpatronen und einen Chip für die Kamera. Als ich in der Fotoabteilung vor mich hin schimpfe, dass man mal wieder nix findet, reagiert ein Kunde und fragt nach meinen Wünschen, klar, ich stehe direkt vor dem Gesuchten. Wir kommen ins Gespräch, und was soll ich sagen, wir stehen ca. 1,5 Stunden mitten in der Fotoabteilung bei Media Markt und quatschen über Gott und die Welt, bis er die Ehefrau beim Arzt abholen muss. Sowas ist mir auch noch nicht passiert, ich fahre zufrieden nach Hause, habe ich doch auch einige wertvolle Informationen erhalten.
die Tage schon im Garten... |
Donnerstag 16.02.
frei: ich hole noch ein wenig Hausarbeit nach, ansonsten gibt es Lunch bei Mutti und die üblichen Erledigungen.
Freitag 17.02.
früh: es gibt, zumindest bei mir, ein bestimmtes Muster der Angebote. Heute ist Raten und Rätseln dran und die Bewohner entscheiden sich, wie erwartet, für Stadt-Land-Fluss. Man lernt ja dazu, also legen wir vorher fest, welche Angebote akzeptiert werden (z.B. bei Land mit H auch Hessen etc.). Es gibt keine Diskussion, und wir finden eine Menge Antworten. Auf dem Rückweg kaufe ich schonmal ein, denn am Sonntag kommt Mutti zum Lunch.
Samstag 18.02.
frei: ich hole die restlichen Zutaten fürs Menü und frische Blumen, "streue Sand" wie Mutti zu sagen pflegt und koche schonmal soweit es geht vor. Das reicht auch, falle ziemlich müde auf die Couch.
Sonntag 19.02.
frei: Mutti erscheint um 13.00h, der Tisch ist gedeckt, wir nehmen zunächst einen Aperitif und es gibt einen Toast auf 16 geschenkte Jahre nach ihrem Herzinfarkt mit Reanimation. So üppig, wie in den letzten Jahren fallen unsere Mahlzeiten nicht mehr aus (mitunter bis zu 7 Gänge). Es gibt Feldsalat mit Roter Bete und Lachs als Entree, eine Kürbis-Rosenkohl-Quiche als Hauptspeise und zum Dessert weiße Schokoladencreme mit Granatapfel. Zum Kaffee und homemade Beerenlikör noch ein paar Kekse, es ist lecker und wir sind pappsatt. Den Rest des Nachmittags verbringe ich dann wieder mit aufräumen und spülen. Abends gehe ich zur Guten-Abend-Kirche, das ist ein etwas anderer Gottesdienst.
Montag 20.02.
spät: Montags ist Bingo-Tag, es nehmen nicht so viele Bewohner wie sonst teil, weil einige wegen eines erwarteten Arztbesuches im Zimmer bleiben. Es macht aber trotzdem Spaß, den Bewohnern wohlgemerkt, für den Spielleiter ist es schon anstrengend, aber machen wir doch gerne.
Dienstag 21.02.
spät: heute findet seit drei Jahren wieder die erste Faschingsparty statt. Es sind nicht allzu viele Bewohner da, wir leben hier in einer Gegend, wo das an sich gar nicht üblich ist, somit gehört das auch nicht zum allgemeinen Kulturgut, gerade auch der älteren Generation. Diejenigen, die anwesend sind, tragen vorher gebastelte Krawatten und Schleifen, eine Angehörige spendiert Kopfbedeckungen, und sie haben eine Menge Spaß mit dem Alleinunterhalter. Das passende Naschwerk geht fast alles weg, nur noch ein Rest ist für die Nachtschicht übrig (die Kollegen bekommen immer etwas ab). Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, obwohl sich der Lieblingskollege strickt weigert ein Hütchen und eine Pappnase aufzusetzen😉. Ach so, ich habe mich auch ein wenig aufgebretzelt, leider gibt es kein Foto, aber ich beschreibe mal: wohlgemerkt, meinem Stil bleibe ich auch hier treu. Eingekleidet ganz in schwarz, auf dem Kopf einen Fascinator, um den Hals ein türkises Tuch und an den Füßen türkise Puschelsocken. Diese haben eine besondere Bewandtnis. Als ich noch in der Hauswirtschaft arbeitete, war mir diese weiße Kluft zu langweilig und ich strickte etliche bunte Sneaker mit einem Puschelrand, so als Eye-Catcher. Das fiel auch auf, und ich war schnell "die mit den Puschelsocken". Ist lange her, aber einige Bewohner konnten sich noch dran erinnern.
Mittwoch 22.02.
frei: früh morgens erhalte ich beim Hausarzt die zweite Herpes Zoster Impfung, danach hole ich Mutti ab und bringe sie zum Arzttermin ins Klinikum. Endlich dürfen auch die Begleitpersonen wieder mit ins Wartezimmer, ein Wohltat mit einem Buch einfach so lange dort im Warmen und Trockenen zu sitzen bis die Untersuchungen fertig sind. Das war immer nervig, stundenlang im nahegelegenen Einkaufszentrum rumzugeistern, wo ich doch so überhaupt kein Shopping-Fan bin.
...und im Gärtchen |
Donnerstag 23.02.
frei: vormittags habe ich einen Termin bei der Fußpflege, mittags gibt es lecker Lunch bei Mutti und danach mache mal gar nix, außer mit Strickzeug und Hörbuch auf der Couch sitzen. Das kann ich ohnehin nicht allzu lange, weil dann meine rechte Hüfte so stark schmerzt, dass ich erstmal rum laufen muss.
Freitag 24.02.
spät: heute darf ich mal auf der anderen Etage backen, die Kollegin ist in Urlaub. Dort gibt es noch ein ganz altes Eisen, es ist eine Freude, ohne große Sauerei ca. 40 leckere Waffeln herzustellen. Später fange ich mit den Routinen an, denn ich muss übers Wochenende zwei Etagen abdecken. Daheim bereite ich noch mein Essen für morgen vor, es geht in der Früh gleich weiter, kurzer Wechsel.
Samstag 25.02.
früh: ich lauf hin und her mit meinen Routinen und habe am Ende der Schicht bis auf ein paar Leute alle gesehen. Noch ein kleiner Ärger mit einer Kollegin, geht gar nicht so was, aber sie wird es nicht verstehen. Auf dem Rückweg ist wegen eines Unfalls mal wieder die Straße gesperrt, ich muss diesmal über Oechelhausen und Ruckersfeld fahren, gut, komme auf diesem Weg an der Tanke vorbei, der Preis ist günstig, ich schütte was rein. Jetzt muss ich auch langsam runter vom Stuhl und noch ein wenig stehende Tätigkeit machen, das meal prep für morgen, denn meine Hüfte schmerzt wieder gewaltig. Mal sehen, wie lange der Leidensdruck anhält.
Gedenken
Nina Simone 21.02.1933/wäre 90 Jahre alt geworden
Nadja Tiller 21.02.2023/verstorben mit 93 Jahren
Hans und Sophie Scholl 22.02.1943/Hinrichtung durch das NS-Regime vor 80 Jahren
verlinkt bei Andrea
1 Kommentar:
Ziemlich viel gemacht, die letzte Zeit. Fasching mit den Älteren ist bestimmt auch irgendwie lustig.
Ich habe bei Instagram einen netten Account gefunden, der viele Ideen zur Beschäftigung für ältere Semester zeigt. bewegen.is.leven
Liebe Grüße
Andrea
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