Samstag, 2. Juli 2022

Rückblick 26/22


 

Sonntag 26.06.

Der Tom ist irgendwo unterwegs, also gibt es kein Frühstück. Wir treffen uns zum Lunch, Mutti serviert einen leckeren Salat mit Baguette, leicht und fein bei den Temperaturen. Ich empfehle mich alsbald, denn ab morgen geht es mit der Wiedereingliederung los.


Montag 27.06.

Der Dienst beginnt um 13.30h und dauert zwei Stunden. Zunächst muss ich mich testen, der erste seit Ende März. Dann informiert mich die Kollegin über alles Wissenswerte, ich schaue mir die aktuelle Bewohnerliste an, hat sich gar nicht so viel verändert in den gut drei Monaten. Ich finde ein paar Leute im Speisesaal, der/die ein oder andere hat sogar bemerkt, dass ich länger nicht da war, erfreulich.


Dienstag 28.06.

Zunächst erledige ich Vormittags ein wenig Hausarbeit, ich schaffe es, das Bad zu putzen, bin ganz stolz. Um die Mittagszeit fahre ich nach Geisweid zu Tedox, werde aber nicht so richtig fündig. Danach geht es weiter in die Galerie nach Siegen, war ewig nicht da, aber ich brauche dringend  Druckerpatronen. Außer noch einer neuen Batterie und einer Geburtstagskarte gibt es dort auch nix zu finden. Als ich heim komme, bin ich fix uns alle, es hat absolut gereicht.


Mittwoch 29.06.

Ich erscheine wieder für zwei Stunden am Nachmittag, lerne eine neue Bewohnerin kennen und helfe dem ein oder anderen beim Nachmittagskaffee. Heute muss ich dokumentieren, habe ich gestern nicht gemacht, die Zeit ist ratz fatz um.



Donnerstag 30.06.

Übliches Lunch bei Mutti, Toms Lieblingsessen, Spinat und Ei. Wir schauen beim Kaffee alte Fotoalben an, interessant und auch traurig, wie viele  schon nicht mehr unter uns weilen. 


Freitag 01.07.

Erst testen, dann darf ich die obligatorischen Waffeln backen. Wir haben neue Eisen, aber irgendwie komme ich damit nicht klar, eine einzige Katastrophe. Am Ende habe ich aber doch noch für jeden Bewohner ein essbares Exemplar gezaubert. Auf dem Rückweg kaufe ich ein, wir haben ja keinen der üblichen Discounter. 


Samstag 02.07.

Noch ein wenig rum tüddeln, noch einen Geburtstagsgruß an eine liebe Freundin schicken, dann geht es gleich wieder los. Als erste Aufgabe werde ich  einer Bewohnerin den Strickstrumpf  in Ordnung bringen....


Ansonsten muss ich mich erst wieder an den Rhythmus gewöhnen, ich habe mir seit Monaten keinen Wecker gestellt und auch sonst ziemlich in den Tag hinein gelebt, ging ja auch nicht viel anders. Aber so langsam erwachen meine Lebensgeister, ich habe in dieser Woche tatsächlich ein Dishcloth und eine Socke gestrickt, das ist mehr, als ich in all der Zeit vorher geschafft habe. 

Laufen in der Arbeit geht ganz gut, da die Arthroseschmerzen nachlassen bei viel Bewegung, dafür sind die langen Flure bestens geeignet. In meiner kleinen Wohnung ist das schon prekär, weil die üblichen Anlaufschmerzen hauptsächlich morgens nach dem Aufstehen einsetzen, und da ich aber nur drei Schritte ins Bad gehe und vier Schritte in die Küche, reicht das nicht für eine merkliche Linderung. Auch merke ich die hier befindliche Topographie gewaltig, es reicht schon, wenn ich die Einfahrt runter gehen muss zur Mülltonne. Mein Entschluss, den ich ja schon früher mal angedacht habe,  steht jetzt endgültig fest: wenn es die Umstände erlauben, werde ich, wenn ich in spätestens 3,5 Jahren in Rente bin, dahin ziehen, wo die Erde eine Scheibe ist....



 

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